Rotamint Kleeblatt (1974)
Eine ganz andere Generation von Geldspielgeräten war "die gelbe Generation",
drei Modelle, gebaut in den Jahren 1974 und 1975. Als erstes kam die Rotamint
Kleeblatt (1974). So wie auch die beiden anderen Geräte dieser Bauart
hatte die Rotamint Kleeblatt erstmalig ein kompaktes Geldzählwerk mit
analogen Anzeigewalzen, durch einen Schrittmotor angetrieben. Die Technik
dieser Zählwerke ähnelt ein wenig den Wählvorrichtungen für
Musikboxen: zehn Positionen hatte das Zählwerk auf jeder seiner drei
Walzen, auf der Pfenniganzeige allerdings in 20-Pf-Schritten, sodass eine
komplette Umdrehung des Pfennigzählwerkes 2 DM entspricht. Daher erlebte
die "+10 Pf Kredit"-Anzeige ein Comeback. Jede der 10 Positionen hat eine
eigene kleine Spule, welche einen Stift herausdrücken kann, wodurch
jede der zehn Positionen angesteuert werden kann. Die einzelnen Walzen der
Zählwerke sind ineinander verzahnt, wodurch nur 20-Pf-Schritte gemacht
werden können. Für das Aufzählen von 1 DM müssen also
fünf 20-Pf-Schritte absolviert werden. Durch die maximale Anzahl von
zehn Schritten (=2 DM) passiert etwas interessantes, wenn ein 5-DM-Stück
eingeworfen wird: Für das laufende Spiel wird die Münzannahme komplett
gesperrt und es werden zwei mal 2 DM und einmal 1 DM aufgebucht. Die
Zählwerke zählen übrigens bedingt durch den Schrittmotor
"schön sauber" ohne Zwischenstopps und fast geräuschlos vor und
zurück. Die Walzen stoppen erst, wenn der entsprechende "Stop-Stift"
erreicht ist, wodurch das Zählwerk einrastet und der Schrittmotor
abgeschaltet wird. Ein ganz kleines bisschen ähneln die Zählwerke
auch denen der Bergmann-Geräte wie z. B. Flash Super oder Bonus Joker
(ebenfalls aus den 70er Jahren), welche allerdings einzeln durch Rutschkupplungen
angetriebene Walzenzählwerke waren und keine kompakte Einheit bildeten. |
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| Zwar waren die neuen kompakten Zählwerke technisch und optisch sehr
ansprechend gelungen, aber leider auch sehr störanfällig sind und
dazu nicht gerade zu der Art der wartungsfreundlicheren zählen. Daher
wahrscheinlich wurde es auch nur in der Rotamint Kleeblatt und den beiden
Folgegeräten eingesetzt. Auch der mittlerweile kurz bevorstehende Wechsel
vom 20 Pf- zum 30 Pf-Spiel hätte neue Probleme mit sich gebracht, denn
die maximalen 10 Schritte je 20 Pf verliehen dem Zählwerk kein besonders
hohes Maß an Flexibilität. Die Rotamint Kleeblatt hatte als erste
für die Serienanzeige ein großes Uhrenwerk mit insgesamt 70 Stellungen
in der Mitte der Anzeigetafel (bei der Rotamint Kleeblatt als "Glückskreis"
bezeichnet), wobei allerdings nur 50 Stellungen zur Nutzung kommen und somit
die maximale Anzahl von Sonderspielen gleichzeitig auf 50 beschränkt
wird. Aber auch diese Zählwerke kamen nur in den drei Geräten "der
gelben Baureihe" zum Einsatz, nicht zuletzt wahrscheinlich, weil die Anzeigen
durch Uhren allmählich sozusagen aus der Mode kamen. Seit der Rotamint
Goldene 7&8 (1969) wurden bei NSM die Serien "vorwärts" abgespielt
und bei Erreichen des Serien-Endes gelöscht (NSM war übrigens der
einzige Hersteller, dessen Spielsysteme das so praktizierten). Ab der Rotamint
Kleeblatt zählte jedoch auch dieses zur Vergangenheit und die Serien
werden auf die "gängigere" Art und Weise bei Erreichen von Sonderspielen
aufgebucht und anschließend Spiel um Spiel abgebucht.
Die Rotamint Kleeblatt hatte als neues Spielelement zusätzlich zu der
Goldenen 7 und zur Goldenen 8 eine Goldene 13 (ebenfalls nur zur "gelben
Baureihe" gehörend). Zudem hatten alle dieser drei Geräte auch
einen anderes Jokersymbol. Ein einfaches, cremefarbenes Gesicht mit roter
Bommelmütze, mit drei Bommeln. In Fachkreisen kursieren sogar Vermutungen
darüber, dass sich dabei nicht evtl. um eine weibliche Ausführung
eines Jokers, einer "Jokerin" handelt. 7-Joker-7 oder 8-Joker-8 auf den
Spielscheiben führt wie gewohnt zu zehn Spielen mit diversen
Verlängerungschancen durch das Kleeblatt auf der mittleren Scheibe.
Insgesamt befinden sich acht Verlängerungschancen zwischen Zeigerstellung
3 und 35 im Glückskreis, Stellung 11, 17 und 36 bieten dabei eine
Erhöhung der Serie bis zur maximalen 50er-Stellung, die übrigen
fünf bieten zehn zusätzliche Spiele. Zusätzlich verfügt
des Gerät auf der linken Seitenscheibe eine so genannte Glückstreppe.
Bei Eintreffen der Kombination 13-Joker-13 wird ein weiterer Pfeil beleuchtet.
Sind vier Pfeile beleuchtet, so wird beim nächsten Erscheinen der
Kombinatioen das Feld 5 bzw. 10 Sonderspiele gegeben.
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70 (1974)
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