Mint / Mint Super (1977/78)
1977 u. 1978 gab es anlässlich des 25-jährigen Firmen-Jubiläums
von NSM noch zwei besondere Leckerbissen. Dies galt gleichermaßen für
Spieler und Aufsteller. Erstgenannte erfreuten sich an dem einfachen aber
dennoch außergewöhnlichen Spielsystem, letztere führten
wahrscheinlich Luftsprünge bei den anfallenden Leerungen aus. Als erstes
erschien die Mint. Der Charakter dieser Geräte lässt sich am
treffendsten kurz mit den Worten "in Wandausführung elektronisch gesteuerte
Slotmaschine mit deutschem Spielsystem" beschreiben.
Die Mint war das erste über eine elektronische Steuereinheit gesteuerte
Gerät aus dem Hause NSM. Sie hat drei echte Slotmaschinen-Walzen, dessen
Symbole Kirschen, Zitronen, Pflaumen, Orangen, Melonen, Sterne, Glocken und
Siebenen sind. Interessant ist auch die Ansteuerung der Walzen. Sie laufen
ohne elektrischen Antrieb. Bei Freigabe der Walzen durch Anziehen der
Bremsmagnete wird den Walzen ruckartig durch einen Mechanismus an den
Bremsmagneten ein heftiger Schwung gegeben. Die Walzen sind auf Kugellagern
gelagert und laufen somit vollkommen geräuschlos. Der Schwung durch
die Bremsmagnete reicht bei Intakten Lagern ohne Probleme bis zum Stoppen
der letzten Walze nach etwa 10 Sekunden vollkommen aus, ohne das dabei ein
Nachlassen der Umdrehungszahl wahrzunehmen ist. Die Abfrage der Walzenstellungen
zur Gewinnauswertung erfolgt bei der Mint erstmals über Lichtschranken.
Da die Programmwalzensteuerung durch die Steuereinheit überflüssig
wurde, ist das Gerät während des Laufs und in den Pausen zwischen
den Spielen nicht zu hören. Dafür ist das Lösen und Stoppen
der Walzen um so lauter. Obwohl die Zählwerke die selben wie bei den
Rotamint-Geräten sind, erzeugen auch diese durch die Anordnung im
Gerät deutlich mehr Lärm. Interessanterweise werden die
Spielstände nicht gespeichert, der Prozessor richtet sich stets nach
den Zählwerksstellungen. Die Abfrage der Zählwerke erfolgt ebenso
wie bei den elektromechanischen Geräten über Abtastarme. Optisch
kommen die Zählwerke in den beiden Mint-Geräten besonders dadurch
zur Geltung, dass sie von innen beleuchtet werden. Möglich wurde dies,
weil in den Geräten extrem kleine Glassockellämpchen zur Anwendung
kommen, die auch durch die Zwischenräume von jeweils einer
Doppel-Zählwerkeinheit passen. |
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Einen besonderen Reiz des Spielsystems machte seinerzeit aus, dass erstmals
50, bei der Mint Super sogar 100 Sonderspiele direkt aus dem Spiel gewonnen
werden konnten. Im Gegensatz zu der internationalen Tradition bei Slotmaschinen
stoppen die Walzen allerdings nicht in der Reihenfolge links-mitte-rechts,
sondern nach deutscher Manier links-rechts-mitte, wobei die linke Walze auch
wie von fast allen anderen Geräten gewohnt einmal nachgestartet werden
kann. Der Gewinnplan war dem Spielsystem entsprechend auf einfachste Weise
gestaltet. Bei drei Kirschen, drei Melonen oder bei identischen Symbolen
auf der linken und mittleren Walze werden Geldgewinne zwischen 0,30 und 1,80
DM gegeben. Bei drei Zitronen, Pflaumen, Orangen, Sternen, Glocken oder Siebenen
werden zwischen 10 und 50 Sonderspiele ausgelöst und es wird ein 3 DM-Gewinn
gegeben. Um dem deutschen Spielsystem gerecht zu werden, hat die mittlere
Walze genau wie herkömmliche Geldspieler (gelb) gestreifte Felder für
die 3 DM-Gewinne in den Sonderspielen. Alle anderen Kleingewinne werden in
den Serien auch auf 3 DM erhöht.
Die Mint Super unterscheidet sich nicht besonders von der Mint. Sie hat eine
blaue anstelle einer schwarzen Frontscheibe. Von den Walzenstellungen sind
bei beiden Geräten immer jeweils drei Zeilen sichtbar. Bei der Mint
kommt immer die mittlere zur Auswertung. Bei der Mint Super hingegen kann
der Spieler vor dem Spiel selbst wählen, ob die obere, mittlere oder
untere Zeile zur Gewinnauswertung angewendet werden soll. Bei der Mint Super
werden bei drei mal Sieben 100 anstelle von 50 Sonderspielen gegeben, dafür
wurde aber ein weiteres Symbol, eine Krone, auf die Walzen aufgenommen, wodurch
die Häufigkeit der großen Serien reduziert wurde. Bei der Mint
Super geben drei Zitronen oder drei Orangen zwar nur 5 Sonderspiele, dafür
erscheinen diese (zumindest die Orangen) aber auch häufiger als bei
der Mint. Die Mint Super bietet zusätzlich auch eine
Serienverlängerungschance, welche bei Erscheinen von Pflaumen im letzten
Spiel von 5er, 10er und 20er-Serien in bestimmten Ablesestellungen 5, 50
oder 100 weitere Sonderspiele bringen.
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| Ein Fehler fällt bei der ersten Mint bei dem Studieren des Gewinnplan
ins Auge: Die Gewinne unter 1 DM sind fälschlicherweise in der Schreibweise
" ,-30 " (also Komma, Strich, Pfennigbetrag) anstelle von " -,30 " (Strich,
Komma, Pfennigbetrag) dargestellt.
Die Bauweise der Steuereinheiten der Mint und der Mint Super schien sich
in so hohem Maße zu bewähren, dass diese bis zur Einführung
der ST-95-Technik Mitte der 80er Jahre in allen Triomint- und ab 1981 auch
in allen Rotamint-Geräten zum Einsatz kamen.
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Die Mint und die Mint Super haben auf Kugellagern gelagerte, freilaufende
Walzen wie die alten mechanischen Einarmigen Banditen. Beim Lösen der
Bremsmagnete wird den Walzen
mittels eines Mechanismus mit verschiedenen Hebeln der nötige Schwung
gegeben, um für das
damals vorgeschriebene 15 Sekunden-Spiel ausreichend lang selbstständig
zu laufen. |
Der Gewinnplan ist angenehm einfach gestaltet. Auf dem Bild ist auch
die
Beleuchtung der Zählwerke mittels kleinen Glassockellämpchen
gut zu erkennen. |
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Bei der Mint Super kann die Ablesezeile, welche bei der Gewinnauswertung
zur Anwendung kommen soll, vom Spieler vor Stillstand der ersten Walze selbst
bestimmt werden. Es kann natürlich immer nur eine der drei Gewinnlinien
gewählt werden... Ärgerlich dabei ist, wenn auf einer der beiden
inaktiven Gewinnlinien ein großer Gewinn angzeigt wird... |
Bei der Mint Super gibt es für drei mal Sieben 100 anstatt 50
Sonderspiele. Dafür wurde aber ein weiteres Gewinnsymbol, nämlich
die Krone, mit in das Spielsystem aufgenommen. Drei Zitronen oder drei Orangen
bringen jeweils nur noch 5 Sonderspiele, drei Orangen erscheinen aber
häufiger als bei der Mint. Unterhalb des Sonderspielezählwerkes
ist der Plan mit den Pflaumen-Kombinationen für die
Serienverlängerungschance abgebildet. |
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Die Krone... Sie ist das bei der Mint Super hinzugekommene Gewinnsymbol.
Dadurch wurde die Anzahl unterschiedlicher Symbole von acht auf neun
erhöht. Drei Kronen bringen ebenso wie drei Glocken 50 Sonderspiele.
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