Der dynamische Jackpot der Rotamint Doppel-Jackpot
Bis zu 50 Sonderspiele sind im dynamischen Jackpot auf der linken
Seitenscheibe zu gewinnen.
Der klassische wird erst dann ausgelöst, wenn alle sechs
Felder leuchten.
Dafür gibt es dann aber auch garantiert 50 Sonderspiele. Wenn
im auslösenden Spiel auf der linken Spielscheibe eine Glocke erschien
und somit die Krone auf der Wechselanzeige
sichtbar wird, so gibt es sogar eine 100er-Serie. |
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Der zweite Jackpot auf der rechten Seitenscheibe, welcher im Werbeprospekt
der Doppel-Jackpot als "klassischer Jackpot" bezeichnet wird, funktioniert
auf die Art und weise, wie man es noch aus der Exquisit Generation gewohnt
ist. Er wird nur dann ausgelöst, wenn alle der sechs Felder leuchten.
Beim klassischen Jackpot bediente man sich wieder einmal des "Optik-Tricks":
Die oberen drei Felder sind mit den einfach zu erreichenden Werten "Joker"
(unabhängig von der Stellung äußeren Spielscheiben), "30
Pfennig"- und " 40 Pfennig"-Kombination versehen. Dies führt dazu, dass
nach Auslösung in der Regel zumindest die Hälfte der sechs Lichter
vor Abspielen der Serie aus dem Jackpot wieder leuchten und somit praktisch
immer an sind.
Die übrigen drei Felder sind dafür um so schwieriger erreichbar.
Sie sind mit den Gewinnbeträgen 1,50 DM, 1,80 DM und 3,00 DM versehen.
Alle drei dieser Kombinationen sind nur in jeweils einer einzigen der 1728
Stellungen der Spielscheiben zu erzielen. Dafür kann sich das Spielsystem
aber dann auch den "Luxus" erlauben, bei Auslösung des "klassischen"
Jackpots 50 Sondespiele zu gewähren. Erscheint im Spiel der Auslösung
beim ersten Lauf der linken Spielscheibe die Glocke (dadurch schaltet die
Wechselanzeige oberhalb der mittleren Spielscheibe von Glocke um auf Krone),
so wird sogar der Spitzengewinn von 100 Sonderspielen gegeben. Bei nur einem
fehlenden Feld beträgt die Wahrscheinlichkeit für die 100er-Serie
über diesen Jackpot allerdings nur 1:20735, für die 50er-Serie
beträgt sie (ohne Nachstart) 1:1728.
Weil das Gewinnangebot der beiden Jackpots bereits den größten
Teil der Quote bei der Doppel-Jackpot ausmacht, musste dafür dann bei
den "Siebener-Kombinationen" gespart werden. Dabei wird das Goldene
Sieben-Spielsysteme der letzten drei Geräte nur noch eingeschränkt
angewendet. Die Sieben auf der Wechselanzeige wurde durch eine Krone ersetzt.
Auf den äußeren Spielscheiben gibt es nur je eine Sieben und auf
der mittleren Spielscheibe gibt es ebenfalls eine Sieben und den Joker. Somit
gibt es über die Spielscheiben nur je einmal die Kombinationen "7-7-7"
und "7-Joker-7", welche ohne Krone auch nur 3 Sonderspiele bringen. Befindet
sich durch die Glocke nach dem ersten lauf der linken Spielscheibe die Krone
auf der Wechselanzeige, so werden bei "7-7-7" 100 Sonderspiele und bei
"7-Joker-7" eine 50er-Serie ausgelöst. Damit gibt es insgesamt nur vier
Serienkombinationen über die Siebenen. Im übrigen gibt es dennoch
eine verschwindend kleine Anzahl von Geräten, die bei gleichem Spielsystem
eine Sieben anstelle der Krone auf der Wechselanzeige haben . Mehr dazu
später in dieser Dokumentation.
Nur vier verschiedene 7er-Kombinationen führen zu Sonderspielen.
Im Gegensatz zu den drei Vorgängermodellen
musste hier aufgrund vielen Gewinnmöglichekeiten durch die beiden Jackpots
daran gespart werden.
Die Gewinnkombination für 50 Sonderspiele. Einige wenige Exemplare
(höchstwahrscheinlich die ersten)
hatten anstelle der Krone auf der mechanische Wechselanzeige ebenfalls eine
Sieben. Das wurde aber
schnell geändert, da es in Hinblick auf die drei Vorgängermodelle
sicherlcih häufig zu Missverständinissen führte.
Leider fiel auch die doppelte Verlängerungsleiste den beiden Jackpots
zum Opfer. Die Doppel-Jackpot hat nur noch eine einzeilige waagerechte 9er-Leiste
wie früher in der zweiten Hälfte der Exquisit-Generation.
Verlängerungen in Form von Kleinserien werden dort nicht mehr angeboten
sondern nur noch Großserien. Überhaupt kommt die 9er-Leiste bei
diesem Gerät leider etwas "müde" daher. Bis auf eines sind
nämlich alle der neun Felder mit dreißig Spielen als
Verlängerung (blaue Felder) ausgestattet, lediglich das mittlere, gelbe
Feld auf Position 5 hat eine 100er-Verlängerung. Zur Auslösung
einer Verlängerung führen nur zwei der insgesamt 1728
Scheibenstellungen (7 -7 - 7 oder 7 - Joker - 7).
Die Verlängerungsleiste der Rotamint Doppel-Jackpot hat nicht
besonders viel zu bieten.
Zwar gibt es nur große Verlängerungen (acht 30er- und eine
100er-Verlängerung), dafür sind diese aber
um so schwieriger erreichbar (alle nur über zwei der 1728 möglichen
Stellungen der Spielscheiben)
Die Sonderspielsperre bei Auslösung von 50 oder 100 Sonderspielen, welche
bei der Rotamint Goldene 7 eingeführt worden war, wurde bei der
Doppel-Jackpot aufgehoben und auch eine 100er-Verlängerung schließt
keine weiteren Verlängerungen oder anderweitig zu erreichende Sonderspiele
aus.
Im Innern des Gerätes findet der Automatenfreund auf den ersten Blick
zunächst nicht besonders viel Neues. Dennoch ist es erstaunlich, dass
bei der letzten elektromechanischen Rotamint hier und da noch einmal etwas
verändert wurde. Einziges sofort ins Auge fallende Teil ist der
Lüfter, welcher an der Rückwand zwischen den beiden
Kassenbehältern seinen Platz hat. Er läuft in zwei Geschwindigkeiten,
während des Spielbetriebes läuft er mit voller Leistung, bei
stillstehender Maschine läuft er mit reduzierter Umdrehungszahl, wodurch
der Lüfter bei Annahmebereitschaft kaum zu hören ist. Die
Doppel-Jackpot war bis dahin das einzige Rotamint-Modell mit Lüfter,
auch bei den Nachfolgemodellen mit Mikroprozessorsteuerung kam kein Lüfter
zum Einsatz.
Bei näherem Betrachten der Rückwand fällt auf, dass sich hinter
den Kassenbehältern jeweils eine etwa vier cm dicke Pressspanplatte
mit den daran befindlichen Münzüberläufen befindet. Bei allen
bisherigen Geräten seit der Exquisit Gold standen die Kassen direkt
an der Rückwand und auch die Überläufe waren direkt an ihr
montiert. Ursache ist das um vier cm tiefere Rückenteil des Gerätes.
Gründe für das tiefere Gehäuse sind nicht bekannt. Dass es
allein der Lüfter ist, der den kompletten Raum zwischen
Kassenbehältern, Rückwand und Gerätevorderteil einnimmt, ist
nicht anzunehmen. Auch ist zu sehen, dass der Verschlussdeckel der Steuerplatine
hinter den Spielscheiben bei der Doppel-Jackpot nicht mehr bündig als
eine Einheit schließt, sondern beabsichtigt durch Distanzhalter etwa
zwei Zentimeter Spiel hat - auch ein möglicher Grund für die
größere Tiefe des Gerätes. Dies ermöglichte gleichzeitig
mehr Platzangebot für die Unterbringung der Elektronik, zum anderen
führt dies zu einer besseren Luftzirkulation und folglich zu einer
höheren Haltbarkeitserwartung im gewerblichen Einsatz.
Die Beträge und Symbole auf den Spielscheiben sind wieder kunterbunt,
alle Gewinnbeträge haben eine eigene Farbkombination, ungerade
Gewinnbeträge haben sogar jeweils zwei unterschiedliche Farben für
DM- und Pfennig-Betrag. Lediglich die 2 DM und die 3 DM haben beide die Farbe
orange. Allerdings, die gerade erst eingeführten Spielscheiben aus Fiberglas
wurden im Laufe der Produktion durch wahrscheinlich preiswertere aus Kunststoff
ersetzt. Zwar leuchten die Beträge und Symbole nicht minder hell und
bunt, jedoch ging die Brillanz durch die Struktur des bisherigen Materials
verloren. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Beschriftung der
fortan nicht mehr direkt auf die Spielscheiben auflackiert, sondern mittels
Folien aufgeklebt wurde. Diese Folien neigen leider dazu, Blässchen
zu bilden, was besonders bei ungepflegten Geräten ins Auge fällt.
Bei einigen Geräten mussten wir auch feststellen, dass die Folien nicht
100% gerade mit den Rastpositionen der Spielscheiben übereinstimmen,
wodurch bei näherem Hinsehen der Eindruck entstehen kann, dass eine
oder mehrere Scheiben schief stehen bleiben. Aber auch die bisherigen
durchleuchteten Spielscheiben der drei Vorgängermodelle haben ihre eigene
negative Eigenschaft: Durch starke Wärmeentwicklung im Gerät verziehen
sich die Scheiben und werden krumm, was je nach Krümmungsgrad ein
regelrechtes "Eiern" der Spielscheiben verursachen kann. Das kann im schlimmsten
Fall dazu führen, dass sich die Scheben während des Laufes gelegentlich
berühren, was erstens Beschädigungen der Lackierung und unangenehme
Laufgeschräusche nach sich zieht...
Nun jedoch wieder zur Rotamint Doppel-Jackpot... Im Werbeprospekt wird das
Gerät insbesondere dadurch angepriesen, dass es "Kassenschwankungen
so gering wie möglich" hält. Im Vergleich zu den drei im Jahr 1978
erschienenen Geräten muss die Doppel-Jackpot in der Tat eindeutig als
Niedrigauszahler eingestuft werden. Die Folge dessen ist, dass bei diesem
Modell für Rotamint-Geräte untypisch lange "Durststrecken" entstehen
können. Zeitweise gehen 20, 30 oder 40 DM oder vereinzelt sogar noch
mehr durch den Münzspeicher, wobei nicht ein einziger Gewinn über
40 Pfennig gegeben wird. Der Grund liegt in der hohen Anzahl von verschiedenen
Gewinnbeträgen auf den Spielscheiben. Zudem können sechs der zehn
Geldgewinnkombinationen nur in Verbindung mit dem Joker erreicht werden.
Auch die stark reduzierten Serienverlängerungen werden nur
äußerst selten gegeben. Das schmälert leider auf Dauer den
Spielspaß des ansonsten sehr attraktiven Gerätes ein wenig. Scheinbar
war es zeitweise für die Aufsteller ein Problem, dass die drei
Vorgängermodelle Jackpot , Goldene 7 Record und Goldene 7 (vor allem
beiden letztgenannten) im Gegensatz zu den Geräten vor dieser Zeit relativ
häufig 50er- und 100er-Serie direkt durch die Siebener-Kombinationen
gaben.
Und zum Abschluss zu diesem Gerät: Wie schon einmal im Jahr 1973 die
Rotamint Super Bingo hat auch die Doppel-Jackpot eine Niete im Spielsystem.
Diese befindet sich allerdings nur auf der linken Spielscheibe und ist zudem
auch noch für den Gelegenheitsspieler sehr gut "getarnt". Nur der
Intensivspieler entdeckt nach einiger Zeit die versteckte Niete. Es ist das
80-Pf-Symbol. Die "80" ist drei mal auf der linken Spielscheibe vorhanden
und stellt zwei mal davon eine Niete dar. Wie das sein kann? Ganz einfach.
Die "80" kann nur in Verbindung mit dem Joker erreicht werden. Die rechte
Spielscheibe hat das 80-Pfennig-Symbol nur zusammen mit der 2 DM. Auf der
linken Spielscheibe ist die "80" zwei mal ebenfalls mit der 2 DM und einmal
mit der 3 DM vorhanden. Dass heißt also, das bei Erscheinen der 2 DM
mit der 80-Pfennig auf der linken Spielscheibe nur die 2 DM erzielt werden
kann, da bei Einlaufen der selben Symbole auf der rechten und des Jokers
auf der mittleren Scheibe logischerweise die höherwertige Gewinnkombination,
also die 2 DM gewertet wird. Der 80-Pfennig-Gewinn kann also nur mit der
Kombination 3,-/80 -Joker - 2,-/80 erreicht werden.
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